Design for Recycling – was ist das eigentlich?

Kunststoff ist DAS Material der Zukunft! Es ermöglicht den Schutz von Ressourcen und schont das Klima.

Durch das vergleichsweise geringe Gewicht und seine vielfältigen Funktionen zum Schutz des Produktes und Verbrauchers ist es das Material der Wahl, insbesondere im Bereich der Lebensmittelverpackungen. Dennoch steht Kunststoff durch Marine Littering und stetig anwachsende Deponien (weltweit) zunehmend unter Beschuss - was angesichts der Zahlen nicht verwundert. So liegt die beim Recyclingunternehmen angelieferte Menge des Plastikabfalls leider, trotz aller Bemühungen, bei nur 45%. Davon werden tatsächlich nur 16% zu Rezyklaten verarbeitet. (Plastikatlas 2019).

Die Forderung nach recyclingfähigen Verpackungen wird daher immer lauter.

Insbesondere bei Lebensmittelverpackungen ist das eine große Herausforderung. Diese Verpackungen sind High-Tech Mischverbunde, die eine Vielzahl von Funktionen erfüllen müssen. Sie schützen vor Hitze, Feuchtigkeit, Sauerstoff etc. und sorgen für Haltbarkeit. Dafür werden eine Vielzahl hauchdünner Schichten unterschiedlichster Materialien und Kunststoffe eingesetzt. Diese lassen sich aber nicht oder nur unter Einsatz hoher Kosten trennen. Die  sortenreine Trennung ist aber Voraussetzung für ein recyclingfähiges Produkt, denn nur SORTENREINES PLASTIK kann überhaupt wiederverwendet werden.

Sortenrein bedeutet, dass Kunststoffe mit gleicher Kennzeichnung nach DIN EN ISO 11469 bzw. VDA 260, ggf. verschiedener Rohstoffhersteller aufbereitet werden.

Zudem blockiert die Rechtslage den Einsatz von Rezyklaten in Lebensmittelverpackungen,  so dass es hier auf absehbare Zeit nicht zu geschlossenen Kreisläufen kommen kann.

Dennoch weisen diese Verbundverpackungen immer noch eine bessere Ökobilanz auf als Vergleichsprodukte alternativer Materialien, wenn alle Aspekte von der Herstellung und Transport  bis zur Entsorgung berücksichtigt werden. Das beweisen detaillierte Ökobilanzen.

Daher unser Appell, mehr als lediglich ein Design for Recycling zu implementieren. Wir benötigen ein Ökodesign, welches Nachhaltigkeitsaspekte auf allen Ebenen des Unternehmens und entlang der Wertschöpfungskette berücksichtigt. Maag hat sich diesem Problem frühzeitig gewidmet und viel in Materialentwicklung, Prozessorganisation und Digitalisierung investiert. Dadurch konnten wir so viele Ressourcen und Energie einsparen, dass wir im Jahr 2021 als eines der ersten Verpackungsunternehmen weltweit klimaneutral werden.

Bezogen auf das Verpackungsdesign ist es uns gelungen, für fast alle Arten von Lebensmittelverpackungen (horizontal und vertikal) eine Ein-Stoff-Lösung aus Polypropylen (PP) anzubieten, die den vielfältig benötigten Funktionen  dieser Branche gerecht wird.

Mit unserer Flow-Pack-Lösung für Fleischverpackungen bieten wir zusätzlich zu der recyclingfähigen Ein-Stoff-Lösung zudem noch 60% Materialeinsparung im Vergleich zu herkömmlichen Verpackungen an. Das bedeutet Ressourcenschutz und den zu 100% möglichen Wiedereinsatz in anderen (langlebigen) Produkten, wie z.B. Spritzguss- oder Automobilteile.

Unser Fazit: Nachhaltigkeit und Ökodesign sind eine Herausforderung! Gemeinsam mit unseren Partnern in allen Stufen der Wertschöpfungskette haben wir diese angenommen und zeigen durch viele, neue Produkte, dass der Aufbau eines ökologisch basierten Stoffstroms möglich ist. Schon heute sind 95 % aller von Maag hergestellten Produkte vollständig recyclingfähig.

Über den Autor

"WIR HANDELN NACHHALTIG AUS ÜBERZEUGUNG!"

Maag-Geschäftsführer Ansgar Schonlau ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und hat langjährige Erfahrung in der Druck- und Verpackungsindustrie mit dem Schwerpunkt auf Flexible Verpackungen.  Er ist engagierter Verfechter der Supply-Chain-Optimierung zur Vermeidung aller Arten von Verschwendung, hat in seinem Unternehmen schon früh Lean Management eingeführt und setzt sich für die Kreislaufwirtschaft von Folienverpackungen ein.